Die sogenannten Blühstreifen (meist Sonnenblumen), die oft in Kooperation von Landwirten und Bürgern (Patenschaften) angelegt und finanziert werden, sind als Maßnahme zum Erhalt der Biodiversität nicht unumstritten. Die Kritik richtet sich insbesondere gegen eine mangelnde Nachhaltigkeit dieser Projekte. Unstrittig aber ist ihr Gewinn für viele Vogelarten, auch Rehe und Hasen, als Schutz und Futterquelle in Herbst und Winter – sofern sie über diese Zeit bestehen bleiben.

Foto oben: Heckenbraunelle im Sonnenblumenfeld

Foto unten: Buchfink (w)

Foto oben links: Bergfink (w)

Foto oben rechts: Grünfink (juv)

Schon im letzten Jahr (2021) war ich sehr erfreut über die Schwärme von Finken und auch andere Arten, die sich an den Sonnenblumen sättigten. Besonders glücklich war ich über die Sichtung von ca. 500 Bergfinken aus dem hohen Norden.

 

In diesem Jahr (2022) beobachtete ich von Mitte Oktober bis Mitte November fast täglich ein großes Blühfeld (zw. Ilverich und Rhein) mit überwiegend Sonnenblumen voller Kerne. Andere Pflanzen boten auch weiche Samen für z. B. Heckenbraunelle und Rotkehlchen. Insgesamt konnte ich 13 Vogelarten sichten. Am Ende dieser Phase waren die Sonnenblumenkerne fast komplett weggefressen und es zeigten sich nur noch wenige Vögel. Dennoch dient der Reststreifen von ca. 5 x 100 m weiterhin als wichtiger Schutz- und Rückzugsraum, z. B. für Reh, Feldhase und Fasan.

An dieser Stelle meinen Dank an Landwirt Bernhard Leuchten, der diesen Streifen -entgegen zunächst andersweitiger Planung- hat stehen lassen!

Foto oben: Distelfink

Foto unten: Kohlmeise

Fotos darunter, links: Distelfink, rechts: Heckenbraunelle

Ein paar Daten

Größe des Blühstreifens anfangs ca. 30 m x 100 m; zuletzt: 5m x 100 m

13 Vogelarten: Ca. 100 Stieglitze, mind. 6 Grünfinken, 3 Buchfinken, 5 Bergfinken, 3 Heckenbraunellen, 4 Kohlmeisen , 2 Blaumeisen, 1 Rotkehlchen, ca. 80 Stare, ca. 70 Rabenkrähen, ca. 12 Ringeltauben, 2 Hohltauben, 2 Fasane. Durch die Häufung von Vögeln angezogen, jagte dort auch regelmäßig ein Sperberpärchen.

Auf den angrenzenden, bereits abgeernteten und teils umgepflügten Feldern hielten sich längere Zeit zudem Grau-, Kanada-, Nil- und Rostgänse auf.

Foto unten: Ringeltaube

 

Foto unten: Bergfink

Fotos darunter, links: 2 Buchfinken (m), rechts: Grünfink

Fotos unten – von oben nach unten:

Blaumeise, Starenschwarm, zwei Rabenkrähen, einfliegender Stieglitzschwarm

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