Der Habicht ist ein kraftvoller, eleganter und geschickter Jäger, der sehr heimlich und daher schwer zu entdecken meist in alten Wäldern lebt. Seine Wahl zum Vogel des Jahres 2015 wurde dazu genutzt, die Öffentlichkeit auf die illegale Verfolgung dieses Greifs hinzuweisen. Abschuss, Vergiftung und Fang dieses beeindruckenden Greifs sind immer noch trauriger Alltag!

Foto, oben: Habichtweibchen bei der Gefiederpflege

Habichte sind mittelgroße, kräftige Greifvögel, bei denen die Weibchen deutlich größer sind als die Männchen. Weil das Habichtmännchen im Schnitt ca. ein Drittel kleiner ist, wird es auch „Terzel“ genannt. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die schiefergraue Oberseite des Gefieders mit einem Hauch von Blau beim Weibchen, im Gegensatz zum Graubraun des Terzels.

Fotos: oben links, ein Männchen auf Ansitz bei der Jagd, rechts ein Weibchen in Ruhepose

Größe:                              Ca. 45 bis 65 cm

Gewicht:                          Ca. 0,52 bis 2,2 kg

Spannweite:                    Ca. 89 bis 125 cm

Lebenserwartung:          Bis ca. 20 J.

Die Augenfarbe beim Habicht ist geschlechtsunabhängig, also individuell verschieden, und reicht von Gelb bis Kirschrot.

Foto, oben: Habicht mit Nistmarial; Fotos, unten: links, Habicht im großen Nest; rechts, ein ruhendes Weibchen

Habichte bauen große, voluminöse Nester (Horste) ausschließlich auf hohen Bäumen, deren Mindestalter bei ca. 60 Jahren liegt. Mit Beginn der Balz wird der Horst mit grünen Zweigen aufgebaut, diese Begrünung wird bis ins späte Nestlings­alter fortgesetzt.                                       

Habichte machen eine Jahresbrut, die Eiablage erfolgt etwa Mitte März bis Mitte April. Die Gelegegröße beträgt meist zwei bis vier Eier. Die Dauer der Brutzeit liegt bei ca. 38 Tagen. Die Jungvögel sind mit etwa 40–45 Tagen flügge.

„Die langen gebänderten Schwanzfedern (…des Habichts…) und die kurzen breiten Schwingen sind wie geschaffen für steile Wendungen und atemberaubende Beschleunigungen in einem Wald voller Hindernisse; das Muster seines Gefieders ist die perfekte Tarnung im Gewirr aus Licht und Schatten. Die feinen Federchen zwischen Schnabel und Auge sind dazu da, Blut beim Fressen aufzufangen, damit es trocknen und abfallen kann. Die kantigen Augenbrauen, die seinem Gesicht die raubvogelhafte Stärke verleihen, sind eigentlich Knochenvorsprünge, die seine Augen vor Verletzungen schützen, wenn  er auf der Jagd nach Beute im Unterholz stößt. Alles an diesem Greifvogel ist auf das Jagen und Töten ausgerichtet.“ (Helen Macdonald, H wie Habicht)

Foto, oben: links im Bild das Weibchen, rechts dahinter das Männchen

Das Gewicht der Beutetiere des Habichts beträgt zwischen 5 g und 3,5 kg, wobei der Terzel kleinere, das Weibchen größere Tiere jagd. In Mitteleuropa reicht das Beutespektrum bei Vögeln vom Goldhähnchen bis zu Fasanen und Gänsen, bei Säugern von Mäusen bis zu erwachsenen Kaninchen und halbwüchsigen Hasen.

Fotos, oben: links, das Weibchen unmittelbar am Nest; rechts, ein rufendes Männchen

Foto, links: Diese Aufnahme zeigt einen Junghabicht, auch Rothabicht genannt, wegen des rotbräunlichen Anteils im Gefieder, der sich nach zwei Lebensjahren verliert. Sehr schön erkennbar sind die breiten, runden und relativ kurzen Flügel und der lange, abgerundete Schwanz – geschaffen für die Jagd im Wald.

„Die Suche nach Habichten ist wie die Suche nach Gnade: Sie wird einem gewährt, aber nicht oft, und man weiß nie, wann oder wie.“ (Helen Macdonald, H wie Habicht)

Fotos, links: Gelegentlich kann man Habicht auch kreisen sehen, und wie sie dann aus der Höhe heraus Vögel im Sturzflug oder in Bodennähe anjagen

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