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Limikolen

Die Limikolen (Charadriiformes), auch Watvögel oder Regenpfeiferartigen, sind eine Ordnung der Vögel, zu der sehr verschiedene Familien und Gattungen gehören. 

Die Regenpfeiferartigen sind eine im Aussehen vielgestaltige Gruppe, doch ähneln sie sich in einigen grundlegenden Merkmalen.

Bei allen Arten sind das Gaumendach und der Stimmapparat nahezu gleich, außerdem gibt es Ähnlichkeiten im Aufbau des Fußes. Der Flügel zählt elf Handschwingen, Steuerfedern sind mindestens zwölf, aber bis zu sechsundzwanzig vorhanden. Die Federn am Rumpf besitzen einen Afterschaft. Die Bürzeldrüse ist durch einen langen Federschopf gekennzeichnet. Besonders wichtig sind die großen Nasendrüsen, die bei den am Meer lebenden Arten der Ausscheidung von überschüssigem Salz dienen. Sehr ausgeprägt sind sie bei den Scheidenschnäbeln. Während die drei Vorderzehen normal gebaut sind, setzt die Hinterzehe weiter oben am Fuß an, ist gewöhnlich kurz und berührt oft nicht den Boden; sie kann auch fehlen. Die meisten Arten der Unterordnungen Charadrii und Scolopaci besitzen freie Zehen, doch sind Schwimmhäute ansatzweise bei Säbelschnäblerverwandten vorhanden, und die drei Wassertreter-Arten, der Reiherläufer und alle Möwen, Raubmöwen und Alkenvögel haben vollständige Schwimmhäute zwischen den Zehen.

Da der Großteil der Regenpfeiferartigen Zugvögel oder zumindest gelegentliche Langstreckenflieger sind, besitzen sie meist lange, dünne Flügel, die spitz zulaufen. Ausnahmen sind die Kiebitze mit ihren zur Spitze verbreiterten (engl. Lapwing) und die Alken mit stark verkürzten Flügeln als Anpassung an das Leben als Taucher auf offenem Meer. Ein extremes Beispiel hierfür ist der ausgerottete, flugunfähige Riesenalk.

Mit einer Körperlänge von 11 Zentimetern und einem Gewicht von 23 bis 37 Gramm ist der Wiesenstrandläufer die kleinste Art, am größten ist die Mantelmöwe, die 64 bis 78 Zentimeter lang und 1,3 bis 1,8 Kilogramm schwer wird.[5] Bis auf die Goldschnepfen, Wassertreter, Stelzenläufer und Kampfläufer tritt kein Geschlechtsdimorphismus im Gefieder auf. Bei einigen Familien sind die Weibchen aber größer (z. B. Blatthühnchen, Austernfischer).

Die meisten Limikolen, insbesondere Regenpfeifer, Schnepfenvögel und Möwenverwandte, sind tagsüber aktiv. Vögel, die an Wattflächen leben, gehen unabhängig vom Tag-Nacht-Rhythmus bei Niedrigwasser auf Nahrungssuche, da nur dann die Beutetiere enthaltenden Meeresböden trockenfallen.

Zum typischen Repertoire der Gefiederpflege zählen das Baden an geeigneten Gewässerstellen und das Zurechtzupfen der Federn mit dem Schnabel. Aus der Bürzeldrüse wird mit dem Schnabel öliges Sekret im gesamten Gefieder verteilt, um eine wasserabweisende Oberfläche zu erzielen. Kopf und Hals, also Stellen, die nicht mit dem Schnabel erreicht werden können, werden mit dem Fuß bearbeitet. Zum Kratzen wird der Fuß je nach Art ober- oder unterhalb des Flügels herumgeführt.

Die Nahrung der Limikolen ist hauptsächlich tierisch, nur die südamerikanischen Höhenläufer fressen ausschließlich Sämereien und besitzen einen angepassten Verdauungstrakt. Brachvögel nehmen auch Beeren von niedrigen Sträuchern zu sich und Scheidenschnäbel und Raubmöwen erbeuten nahezu alles bis zur Größe von Kleinvögeln. Die Watvögel, besonders Schnepfenvögel, schreiten durch seichtes Wasser und über Schlammflächen und stochern mit dem Schnabel im Boden. An ihren Schnabelspitzen sitzen viele Nervenenden, denn beim Aufspüren der Beute spielt der Tastsinn eine große Rolle. Zusätzlich sind die Schnabelhälften sehr biegsam, was das Stochern erleichtert.

Die Nahrungssuche erfolgt häufig in Gemeinschaft von Artgenossen. Regenpfeifer haben einen kurzen Schnabel zum Aufnehmen der Nahrung vom Boden. Sie halten nach Insekten und anderen Kleintieren Ausschau, laufen dann schnell auf ihre Beute zu und picken danach. Ab und zu treten sie auf der Stelle, um wirbellose Tiere aufzuscheuchen.

Neben den Wassertretern, die immer schwimmend auf Nahrungssuche gehen, zeigen Säbelschnäbler und Wasserläufer der Gattung Tringa dieses Verhalten. Eine besondere Art der Nahrungssuche hat z. B. der Steinwälzer. Er dreht mit dem einseitig – meist nach rechts – gebogenen Schnabel geschickt Steine um. Raubmöwen betätigen sich bei der räuberischen Jagd, zum Beispiel zwingen sie andere Vögel zum Hochwürgen verschlungener Beute. Die meisten Seeschwalben sind Sturztaucher.

Viele Watvögel brüten in Kolonien. Das Nest ist fast immer eine Bodenmulde, die spärlich mit Nistmaterial ausgelegt werden kann. Nur tropische Seeschwalben und der Waldwasserläufer brüten in Bäumen. Es werden gewöhnlich ein bis sechs Eier gelegt, die Brutdauer beträgt zweieinhalb bis vier Wochen.

Außer beim Reiherläufer sind die Jungvögel aller anderen Regenpfeiferartigen Nestflüchter, welche schon nach wenigen Stunden oder Tagen das Nest verlassen, oder zumindest Platzhocker, die in der Nähe des Nests bleiben. Alle Küken haben nach dem Schlupf ein Daunengefieder. Sie werden nach dem Verlassen der Niststätte weiterhin von den Eltern mit Nahrung versorgt.

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