Spinnen
Die Webspinnen (Araneae), oder kurz Spinnen, sind die bekannteste Ordnung der Spinnentiere (Arachnida), einer Klasse der Gliederfüßer (Arthropoda). Sie teilen sich weiter in Gliederspinnen (Mesothelae), Vogelspinnenartige (Mygalomorphae) und Echte Webspinnen (Araneomorphae) auf. Die Webspinnen bilden nach den Milben (Acari) die artenreichste Ordnung der Spinnentiere. Der World Spider Catalog listete im November 2017 für die Ordnung der Webspinnen 112 Familien mit 4076 Gattungen und 46.986 Arten.
Webspinnen haben, wie alle Spinnentiere, acht Beine – im Unterschied zu den Insekten (Insecta), die nur sechs Beine haben. Kopf und Brust sind bei ihnen zu einem Stück, dem sogenannten Prosoma (Cephalothorax) verschmolzen. Darauf folgt der ungegliederte, gestielte und meist deutlich größere Hinterleib, das Opisthosoma. Den After umgeben am Ende des Hinterleibs vier oder sechs Spinnwarzen, aus denen die Absonderungen der Spinndrüsen hervortreten. Darin werden die Fäden des Spinnennetzes synthetisiert, welche aus Spinnenseide besteht und über Spinnwarzen und bzw. oder Spinnspulen ausgeschieden wird.
Webspinnen leben zumeist räuberisch und ernähren sich überwiegend von erbeuteten Gliedertieren, besonders Insekten, die sie aussaugen. Hierzu werden die Beutetiere zunächst mit einem enzymhaltigen Verdauungssaft aufgelöst, welchen die Spinne in ihr mit den Kieferklauen getötetes Opfer einbringt (siehe extraintestinale Verdauung). Viele Arten bauen Netze, um ihre Beute zu fangen.
Neben der aktiven Jagd gibt es Ausnahmen in der Ernährungsweise. Nahezu alle Spinnen fressen frisch getötete Tiere und sind somit auch Aasfresser. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass ein nicht unbeträchtlicher Teil der Nahrung von Webspinnen aus Pollen besteht, der mit altem Netzmaterial aufgenommen wird.